Es sind schon ein paar Monate her, dass sich im Ort Greimharting in der Gemeinde Rimsting alles um das Feuerwehrwesen drehte. Das 150jährige Bestehen galt es mit einer Festzeltwoche und zusammen mit den weiteren Ortsvereinen zu feiern. Unwetterartige Hindernisse vor dem Festbeginn in Form von viel Wasser am Festplatz hinderten die Verantwortlichen nicht, das Fest anzugehen und die seit langem geplanten Aufgaben anzupacken. Alles ging gut, die Veranstaltungen bleiben in guter Erinnerung – und es wurde noch besser: 1.000 Euro vom trotz der Widrigkeiten entstandenen Erlös wurden nunmehr an den Bayerischen Landesfeuerwehrverband übergeben.
Kein Geringerer als Johann Eitzenberger, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Bayern und damit oberster Feuerwehrler mit 300.000 Aktiven und über 800.000 Mitgliedern kam selbst zusammen mit Rosenheims Kreisbrandrat Richard Schrank (dank einer Feuerwehrtagung dieser Tage im Hotel Luitpold in Prien am See) zum Feuerwehrhaus nach Greimharting, um die Spende in Form eines großen Schecks entgegenzunehmen und sagte dabei: „Eine große Geste und eine große Hilfe für das Sonderkonto Hilfe für Helfer zu Gunsten verunfallter und geschädigter Feuerwehr-Aktiver und deren Angehörigen“. Der Landesfeuerwehrverband hat dieses Sonderkonto bereit 1996 auf Anregung von Feuerwehrkameraden ins Leben gerufen. Eitzenberger, der mit seinem bayerischen Verband auch mit dem Bundes- und Welt-Feuerwehrverband vernetzt ist bezeichnete das Feuerwehr- und Rettungswesen insgesamt als Stabilitätsfaktor für die gesamte Gesellschaft. Für die Feuerwehr Greimharting war es eine hohe Ehre, sich mit dem Landes-Chef persönlich austauschen zu können. Vorstand Josef Kotter, Kommandant Andreas Böck und Festleiter Franz Wimmer erklärten, dass sie bei ihrem Jubiläum auf Ehrengaben verzichteten, dies war in Abstimmung mit den eingeladenen Wehren aus der Nachbarschaft die Grundlage für die Spende, die letztlich noch etwas aufgerundet wurde. „Damit wurde der ursprüngliche Gedanke eines Geschenks noch zu etwas Sinnvollerem aufgewertet, was eventuell auch zukünftig ein Vorbild für andere Fest-Veranstalter sein kann“ – so die Greimhartinger Feuerwehr-Verantwortlichen. Für diese Einstellung, aber auch auf das Zusammenhelfen im Ort, mit den Vereinen und mit der gesamten Gemeinde beim 150jährigen Feuerwehrjubiläum bedankten sich auch namens von Schirmherr und Ersten Bürgermeister Andreas Fenzl seine Stellvertreter Thomas Schuster und Robert Perl. Sie würdigten die FFW Greimharting mit ihren 55 Aktiven und über 15 Jugendfeuerwehrleuten dafür, dass sie den rund 800 Einwohnern Sicherheit und Hilfe gewähren.
Festerfahrung: Bürokratie macht Ehrenamtlichen immer mehr zu schaffen
Vorstand Josef Kotter nutzte die Gelegenheit des Gedankenaustausches mit den Spitzen der Feuerwehr-Zuständigen von Bayern und Rosenheim zu den beim heurigen Fest erlebten Erfahrungen auf dem Gebiet der Bürokratie und sagte: „Land, Landkreis, Gemeinde und Beamte sichern sich mit Anforderungen ab, ein Umsetzen der Auflagen ist praktisch schier nicht mehr möglich, der Bürokratismus treibt Blüten. Ohne ein paar Dinge auf die eigene Kappe genommen zu haben, hätten wir nicht feiern können“. Eitzenberger und Schrank nickten nicht nur zu, sie sprachen auch gleich einen aktuellen Ansatz der Bayerischen Staatsregierung nach Vereinfachungen, unter anderem für die Ehrenamtlichkeit an. Gleichwohl hier noch keine konkreten Ergebnisse vorgestellt werden konnten, begaben sich die Feuerwehrler wieder an ihre täg- und nächtliche Ausbildungs- und Einsatzbereitschaft zurück.
Alle Helfer eingeladen
Das Feuerwehrjubiläum von Greimharting war nicht nur ein voller Erfolg wegen der Feuerwehr und der vielen Besucher. Auch außerhalb der Wehr waren zahlreiche Leute aus den Ortsvereinen sowie aus Greimharting und Rimsting anpackend und helfend dabei. Für sie alle lädt die FFW Greimharting am Samstag, 12. Oktober zu einem Danke- und Helferessen ein. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gemeindehaus, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bericht Quelle: https://www.samerbergernachrichten.de/greimhartinger-spenden-fuer-landesfeuerwehr/
Verfasser: Anton Hötzelsberger